An der Einfahrt des Dorfs Kolywan steht ein interessantes Denkmal – eine Schale aus rotem Granit auf grauem Sockel mit der Inschrift: “Den Kolywaner Meistern, die haben der Welt Meisterwerke der Steinschleifkunst geschenkt.”

Im Jahre 1802, auf dem Standort der geschlossenen Kolywanski Kupfer Hütte, wurde die Steinschleiferei im Betrieb genommen. 1820, für die Herstellung größerer Objekte, wurde in der Nähe des Fabrikhauptgebäudes eine neue Werkhalle gebaut. Sie bekam den Namen kolossale Fabrik. Das einstöckige Gebäude aus Stein ist bis heute erhalten geblieben und ist ein architektonisches Denkmal.

Die in Kolywan hergestellten Steinschalen genossen Weltruhm. Auf der Londoner Industrieausstellung ( 1851 ) wurde die Kolywaner Steinschleiferei mit der Bronze – Medaille ausgezeichnet. Der russische Zar Alexander I. schenkte Napoleon eines der Erzeugnisse den Altai Meister, eine schöne viereckige Schale aus Korgon – Porphyr. Die 2,93 Meter hohe Vase, die auf Entwurf vom Architekten und Betriebsleiter Zlobin hergestellt wurde, wurde der Stadt Paris im Jahre 1895 übergeben und befindet sich derzeit in Pariser Rathaus.

Die berühmteste Schale, die Zarin ( oder Königin ) der Vasen ist in der Eremitage ausgestellt. An Größe und an Gewicht hat diese Vase nicht Ihresgleichen Auf ihrem Sockel steht die Inschrift: “Dieser Kelch wurde in der Kolywaner Steinschleiferei aus Revnev – Jaspis von der Zeichnung des Architekten Melnikow angefertigt: Sieben Arschin im Durchmeser, in Höhe mit Sockel und Fuß von 3 Arschin und 10 Werschok, mit einem Gewicht von über 1.200 Pud. Der Steinblock wurde 1829 vom Unterschichtmeister Kolytschev gewonnen und wurde am Ort 2 Jahre lang bearbeitet. Der Kelch wurde schließlich Anfang 1843 gefertigt, unter Aufsicht vom Bergschworen der 12. Klasse Iwastschew verschickt und im August desselben Jahres aufgestellt.”

Im Laufe von hundert Jahre ( von 1802 bis 1902 ) wurden in der Kolywaner Schleifenfabrik fast 250 großen Vasen, 74 Säulen ( über 4 m Höhe ), mehrere Dutzend Kamine, Kronleuchter, Tischplatten und Schalensockel gefertigt.

Im Dorf Kolywan befindet sich das Museum für Geschichte der Stein – Schleikunst im Altai, dessen Exponate uns helfen, die ganze Entstehungs- und Entwicklungs- Geschichte der Stein – Schleiferei im Altai nachzuvollziehen.